"In the absence of intimidation, creativity will flourish"
G.Ginn

Mittwoch, 8. Juni 2016

Die Flut

Schon lange keine Griechen mehr gehabt. Das folgende Lied wurde im Dezember 1934 von Markos Vamvakaris aufgenommen  und beschreibt die Flut von 1934, die Teile von Athen und Piräus verwüstete. Im Lied wird beschrieben, wie sich Leute auf Bäume retteten und wie vergeblich versucht wird, Kinder aus den Fluten zu retten.

Das Lied hat hier auch die Funktion, über Geschehenes zu berichten. Ein anderes zu seiner Zeit sehr erfolgreiches Rembetikalied von 1931, Kokoyrga Pathara, beschrieb einen Mord, der damals die Griechen beschäftigte. Aus Deutschland sind aus der Zeit Lieder über den Massenmörder Haarmann, und früher, in Bayern, über Wildschützen und Räuber wie Jennerwein und Kneißl bekannt. Einige der Blueslieder von Leadbelly berichten ebenfalls von Katastrophen und Mordtaten.

Die Überschwemmungen dieses Jahres werden nicht mehr besungen, sie finden vielleicht noch als Bild  oder Kurzvideo statt. Die Bilder werden rasch vergessen, bis dann die nächste "Jahrhundertflut" kommt. Wir können noch den 80 Jahre alten Liedern zuhören, niemand wird in 80 Jahren unsere Twitterfeeds lesen. Vielleicht besser so. 

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