"In the absence of intimidation, creativity will flourish"
G.Ginn

Dienstag, 17. Januar 2017

No man no right

Dass ich Sonic Boom Six gerne höre, habe ich ja schon häufiger hier geschrieben. Die Band wechselt zwischen den verschiedenen Genres und nimmt sich überall das, was ihrer Musik dient. Damit ist sie inzwischen weit weg von dem ursprünglichen Crossover-Punk entfernt und bewegt sich in Genres, von denen ich nicht einmal den Namen weiß. Ska meets Dubstep und was weiß ich. Das ist für mich zunächst anstrengend, aber sehr interessant.

Das folgende Stück zeigt schön, wie es wäre, wenn bei den Punk-Konzerten die Rollen von Männer und Frauen vertauscht wären. Ein schön einprägsames Ska-Lied, das eigentlich das Zeug zum Hit hat. (Die ganze LP "The F-Bomb" ist höchst empfehlenswert.)


Samstag, 14. Januar 2017

Hüsker Dü - Running Commentary

Kleiner Nachschlag zum letzten Post: Nachdem ich hier einen dritten Hüsker Dü-Fan bei den Lesern begrüßen kann, und ich jetzt verstanden habe, wie man Youtube-Playlists erstellt, eine kleine Zusammenstellung von Hüsker Dü-Liedern. Kaum eine Band hat eine so große Auswahl an Liedern als Soundtrack für verkorkste Lebenslagen, kaum eine Band hat mehr dafür getan, den Weg für den ganzen Indiekram der 90er zu bereiten. Ein Muss für alle Fans von Barfuss-Schlagzeugern.
Lieder sagen mehr als Worte

Dienstag, 10. Januar 2017

Mittwoch, 4. Januar 2017

Bosch in der Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie Berlin hat derzeit in Zusammenarbeit mit dem Kupferstichkabinett eine Ausstellung zu Hieronymus Bosch. Zwar hat die Ausstellung nicht viele Originale aufzubieten, aber sie ist trotzdem zu empfehlen. Insbesondere ist sie eine recht gute Ergänzung zu der Großausstellung in s-Hertogenbosch letztes Jahr.

Das Kupferstichkabinett hat wohl sehr viele der Zeichnungen Hieronymus Boschs, davon werden aber immer nur ein oder zwei gezeigt. Daneben wurden zahlreiche Kupferstiche nach Brueghel und von Zeitgenossen Boschs ausgestellt. Die Gemäldegalerie hat das Bild "Johannes auf Patmos" als Original, allerdings wurden zusätzlich eine Anzahl von Kopien ausgestellt: Das Weltgerichtstryptichon in der Kopie von Cranach, eine Kopie des Tryptichons "Die Versuchung des heiligen Antonius", eine Kopie der Mitteltafel des "Garten der Lüste" sowie eine Kopie der "Anbetung der Könige". Aus meiner Sicht lohnen sich dafür auf jeden Fall die Fahrt zum Potsdamer Platz und die EUR 10 Eintritt.

Wenn man nicht weiß, dass dort die Ausstellung ist, wird man sie nicht ohne weiteres finden; es gibt keine große Werbung dafür, auch in der Eingangshalle der Gemäldegalerie ist nur ein kleiner Hinweis. Überhaupt hat man das Gefühl, dass die Ressourcen für Museen derzeit eher auf der Museumsinsel eingesetzt werden: wirklich schade, denn die Gemäldegalerie hat schon einen beachtlichen Bestand von Werken von Bosch, Botticelli, Canaletto, Rubens, Rembrandt, Michelangelo....

Die Kopie der Mitteltafel des "Gartens der Lüste" dürfte etwa die Originalabmessungen (1,95x2,20) gehabt haben, normalerweise ist man ja von Bosch eher kleinere Tafeln gewohnt. Man kann vor dem Bild einige Zeit verbringen, auch und gerade, wenn man es ein bisschen besser kennt. Schön, dass ganze einmal in groß zu sehen und nicht nur als verkleinerte Reproduktion. Immer wieder eine Freude, sich die verschiedenen Vögel in dem Bild anzusehen.

Die "Versuchung des heiligen Antonius" war Mitte des 19. Jahrhunderts als Original aufgekauft worden, man stellte aber bald fest, dass es nur eine Kopie war. Hier sind einige deutliche Abweichungen zum Original zu erkennen, trotzdem war es sehr schön, ein paar der Lieblingsgestalten auch einmal unmittelbar zu sehen. Dies umso mehr, als das Bild in der niederländischen Ausstellung gar nicht vorhanden war.


(Im See kämpft, von vielen Soldaten beobachtet, ein Ritter gegen ein Seeungeheuer.)


(Der Kiezschreiber mit seinem Redaktionsbiber.)

Ebenso das "Weltgericht", das in Berlin in einer Kopie von Cranach ausgestellt wird. Ein einigermaßen verstörendes Werk, mit interessanten Einzelheiten. Auch hier gilt: Vor dem Bild zu stehen ist aufschlussreicher, als sich verkleinerte Reproduktionen anzusehen.




Auch nur in Kopie die "Anbetung der Könige". Aber ich habe mich gefreut, den merkwürdigen halbnackten vierten König auch einmal unmittelbar zu sehen, auch dieses Bild war ja in den Niederlanden nicht dabei.

Enttäuschend war das Original  "Johannes auf Patmos". Das war auch in den Niederlanden ausgestellt worden, dort allerdings so, dass man auf der Rückseite die filigranen Malereien auf dem schwarzen Rand deutlich erkennen konnten. In Berlin reflektierte das Licht auf der lackierten Fläche, so dass man nur wenig sah, selbst wenn man wusste, was hier zu finden sei. Die Spiegelungen machten es auch bei anderen Bildern unmöglich, bestimmte Einzelheiten zu erkennen (sehr zu meinem Missvergnügen vor allem auch beim "Garten der Lüste").

Im Anschluss dann noch einmal der Gang durch die Gemäldegalerie, thematisch passend waren noch die "Niederländischen Sprichwörtern" von Brueghel, dem ich diese nette Vignette verdanke: