Donnerstag, 21. Januar 2016

Lebenslauf

Am Sonntag hatte ich ja Gelegenheit, den Londoner Songwriter Will Varley zu sehen. Während er live ja ein paar kabarettartige Züge hat, sind die Platten ruhige und klare melancholische Kunstwerke. Irgendwie erinnert es mich manchmal an Reinhard Mey. Zwei Lieder haben mir besonders gut gefallen. "King for a king", ein Lied über den Lauf des Lebens, in dem dazugehörigen Video schön und traurig illustriert.

Ich habe mit 15 auch einmal ein Lied über den Lauf des Lebens geschrieben, mit aller Desillusioniertheit zu der 15-Jährige fähig sind. In meinem Leben bin ich gerade in Strophe 2 angelangt, ich hoffe mein Schicksal ist gnädiger als ich es mit dem Protagonisten des Liedes vor dreißig Jahren war.

Noch ein weiteres Lied und schönes Video von Will Varley:

4 Kommentare:

  1. also ich bin ja schon weiter in dem lied hab sogar fünf jahre früher angefangen. jetzt fehlt nur noch der schrebergarten.

    grüße
    michali

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    1. Den Schrebergarten lassen wir weg. Ich spiele ja auch nicht Grottenstengel nach und 7 Fehlerpunkte wurde ja auch nicht umgesetzt.

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  2. Sind echt schöne Lieder. Also mmir hat das schon einen ganz schön dicken Kloß im Hals und feuchte Augen eingebracht hat.

    Ich denke mal so als fast-siebzehnjährige, dass man halt in unserem Alter, was wir vielleicht später wieder vergessen, dass wir noch so gar keine Ahnung hat, was mit dem eigenen Leben wird und dass man das Gefühl hat, man möchte auf keinen Fall so "enden" wie die eigenen Eltern. Wirkt alles langweilig und bieder. Obwohl das gar nicht so schlecht wäre, aber man träumt ja von Poesie und Abenteuern. Zumindest ich und einige andere. Wenn man die Berufsperspektiven präsentiert kriegt und es so langsam ernst wird damit, sich wirklich für Studienplätze oder Ausbildungsplätze zu interessieren. Meine Freundin hat bei einer Berufsberatungsveranstaltung gemeint, sie fände es so furchtbar und ätzend wär's gewesen, da war nichts dabei, was sie interessiert hätte. Letztendlich werden ja immer solche Berufe präsentiert, die aus wirtschaftlichen Aspekten sinnvoll sind und die zu der eigenen Gegend passen. Und wir wissen selber, dass es wahrscheinlich schwierig wird, Journalismus oder Literaturwissenschaften zu studieren. Aber man hat immer noch dieses "trotzdem" im Kopf. Vielleicht können wir doch noch irgendwo unsere Träume erfüllen? Also ich gehöre wohl zu den schwersten Fällen. Allerdings gehöre ich wahrscheinlich zu denen, die sich das alles noch nicht vollkommen desillusioniert aus dem Kopf schlagen und den Lauf des Lebens sinnlos finden...
    Gibt aber momentan gerade bei uns 20- auch viele extrem materialistische Leute, die alle selber sagen, sie wollen "was gescheites" studieren, hauptsache es bringt Geld ein.

    Die vielen Leute(meistens Mädchen), die sagen, sie wollen auf keinen Fall einen Bürojob. Da fällt mir dann immer ein, dass meine beiden Traumjobs, Schriftstellerin und Journalistin, neben ein bisschen Recherchearbeit (die auch am PC getätigt werden kann) auch hauptsächlich Schreibtischjobs sind... alles eine Frage der Perspektive.

    Kabarettisten und Satiriker haben irgendwie den Hang, ironisch über selbst die traurigsten Zusammenhänge zu blicken...

    Ziemlich unsortiert dieser Kommentar :D

    lg Mulan

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    1. Das Leben ist meistens unsortiert...
      Ich hatte gar nicht darüber nachgedacht, dass das Lied auch aus einer jüngeren Perspektive traurig ist. Aber was man mit seinem Leben anfangen soll und will,ist eine schwierige Frage. Ich habe mir alle romantischen Vorstellungen vom Berufsleben dadurch kaputt gemacht, dass ich sie (wenn auch nur kurz) ausprobiert habe. Meine Berufswahl beruhte dann auf einem Traum, den ich eines Nachts hatte. Im Ergebnis habe ich aber genau das richtige gewählt. Mein einziger Rat ist, die Entscheidungen selbst zu treffen - mit eigenen Fehlern kann man besser umgehen, als mit dem Gefühl zu etwas Falschem gedrängt worden zu sein.

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