Samstag, 17. November 2018

Alles andere ist wurscht

JJ macht im Musikunterricht bei einem Projekt mit, bei dem mehrere Schüler ein Lied aufführen. Er hat sich dafür entschieden, Bass zu spielen (aus der richtigen Erwägung heraus, dass es zwar schwer ist, gut Bass zu spielen, es aber jedem Menschen mit zwei Händen schnell möglich ist, ein einfaches Lied am Bass zu begleiten). Er bat mich deswegen um eine kurze Basslektion, die Tabulatur war schnell geschrieben.

Das Lied ist leider das furchtbare "Nothing else matters" von Metallica. Wer hier schon eine Zeitlang mitliest, kennt meine generelle Einstellung zu Heavy Metal. Nothing else matters ist aber schon besonders unangenehm (vom Standpunkt eines Bassspielers allerdngs wenig beanspruchend). Wir haben uns dann umgesehen, was für Versionen es von dem Lied gibt und hatten damit einen relativ vergnügten Abend mit Youtube. Die Heavy-Cover sind ja alle erwartbar (wir haben uns sogar ca. 30 Sekunden Doro Pesch angehört), aber das Lied lockt alle möglichen abseitigen Geschmäcker an.  Offenbar ist Nothing else matters ein beliebtes Lied für alle möglichen Coverbands. Man kann sich eine Version als Hochzeitswalzer anhören, eine mit gregorianischen Gesängen, eine auf der Kirchenorgel, eine vom Kinderchor des bulgarischen Fernsehorchesters, eine Shakira-Version, eine Kirchenversion für die Hochzeit; sie alle vereint, dass sie abgrundtief gräßlich sind. Ich bedauere ein bisschen, dass ich nichts vom Crazy Frog und von den Schlümpfen dazu gefunden habe.

Es gibt ein paar Versuche, ein Jazzlied daraus zu machen, z.B. von der geschätzten Macy Gray, aber dieses pathetische Gerumpel kriegt man halt nicht zum swingen. (Ich verlinke das alles nicht, das lässt sich über Youtube problemlos finden und man wird feststellen, da gibt es noch größere Unsäglichkeiten).

Ich bin allerdings wie immer zu weichherzig, es gibt ja eine Band, der ich Heavy-Metal-Lieder nicht übel nehmen kann. Das folgende Cover der Finnen von Steve 'n' Seagulls ist in Ordnung:


2 Kommentare:

  1. Kilmister (Motörhead) in seiner Autobiographie White Line Fever: „Tatsächlich gab ich Sid Vicious ein bisschen Bassunterricht – er kam auf mich zu und sagte: ,Hey Lemmy, bring mir bei wie man Bass spielt‘. Und ich antwortete: ,Okay, Sid‘. Aber nach drei Tagen musste ich ihm sagen: ,Sid, du kannst nicht Bass spielen‘. Steve Jones brachte ihm nur das wesentliche Bumm-Bumm-Bumm-Bumm bei. Das war wirklich alles was er spielen musste.“

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    1. Ich habe gerade nachgelesen, dass alle Bassparts auf der Never mind the bollocks von Steve Jones gespielt wurden, weil Sid einfach hoffnungslos war. Früher gab es das Gerücht, dass die Gitarrenparts von Chris Spedding gespielt worden seien...
      Von Lemmy gibt es übrigens auch eine Nothing else matters Coverversion, seine frühere Geschmackssicherheit hat irgendwann deutlich abgenommen.

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