Samstag, 7. Dezember 2024

8. Die Offenbarerin

 Dieses Lied ist mir über den letztjährigen Musikadventskalender zugeflogen. Ich hatte ein Lied von Lady Nade eingestellt, das ein Gillian Welch-Cover war. Welch kannte ich zwar über verschiedene Ecken, z. B. über den „O Brother where art thou“-Soundtrack, hatte mich aber nie eingehender mit der Musik beschäftigt. Der weise Alex empfahl mir in den Kommentaren, das zu ändern, und legte mir die „Time (The Revelator)“-LP ans Herz. Als ich die anhörte, machte ich eine Erfahrung, die sehr interessant war: Mir wurde auf einmal bewusst, dass dieses Album von vielen Künstlerinnen, die ich gerne höre, als Ausgangspunkt genommen wird. Welch hat hier wohl die Tür für eine neue Art Americana-Folk geöffnet, durch die viele danach gegangen sind. Oder um ein anderes Bild zu nehmen: Ich kannte bis dahin nur die Wellen auf dem See und sah jetzt den Stein, dessen Wurf sie verursacht hat.

Eine sehr glückliche (Wieder-) Entdeckung und Neueinordnung. Ich bin gleich beim ersten Lied Revelator hängen geblieben, für mich ähnlich hypnotisch wie vor vielen Jahren Cortez the Killer von Neil Young. Die Aufnahme war wohl eine Mikrophonprobe, an der Welch und Gitarrist Rawlings aber nichts mehr ändern wollten. Zu recht. (Die aktuelle LP der beiden ist auch sehr schön.)

2 Kommentare:

  1. Danke für die Blumen, ein tolles Lied in der Tat, der Vergleich mit Cortez the Killer auch spot-on!

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