"In the absence of intimidation, creativity will flourish"
G.Ginn
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Samstag, 23. September 2017

Ein Achtziger-Revival, das niemand braucht

Ich habe mir schon häufig gedacht, dass - trotz aller Dinge, die die Zukunft bringen mag - unseren Kindern wenigstens das Leben in nuklearer Bedrohung erspart bleibt, die wir in den Achtzigern ständig präsent hatten.

Tja.

Derzeit fühle ich mich ein bisschen in frühere Zeiten versetzt, das Entsetzen vor dem nunmehr Möglichen, die Ohnmacht angesichts des Geschehens. Grund genug, sich einmal wieder ein bisschen einschlägige Musik der Achtziger anzuhören.

Das irrtümliche Auslösen des Atomkriegs war ja sogar ein gängiges Sujet in Mainstream-Liedern, verwiesen sei nur auf Men at work mit It's a mistake und Genesis mit Land of confusion. Meine musikalischen Interessen lagen anderswo.

Die Schweden Ebba Grön haben mit Tyna bort 1982 ein Lied aufgenommen, das mir immer in diesem Zusammenhang einfällt, weil die ersten Zeilen übersetzt lauten "große Männer spielen mit Leben". Ein schönes, düsteres und ruhiges Lied.




Die schwäbischen Rocker von Schwoißfuaß haben den damaligen Wahnsinn mit "Dr hoiße Droaht" wunderbar zusammengefasst. Die letzten vier Zeilen des Lieds fassen für mich immer die Ohnmacht des Einzelnen angesichts dieses Geschehens gut zusammen.




Gestern habe ich mir auch die Anarchopunks Crass wieder angehört, die mir die letzten paar Mal beim Anhören wie Boten aus längst vergangenen Zeiten vorkamen. Das Lied "Bumhooler" von 1982 beginnt mit den Zeilen "If they drop a bomb on us, we fucking deserve it, We know we got it coming, we fucking deserve it". Das kommt mir dann schon wieder sehr gegenwärtig vor.