"In the absence of intimidation, creativity will flourish"
G.Ginn

Samstag, 20. März 2021

Dunkle Cafes und Grusel, aber keine Sorge

Neue Woche, neue Musik. Wieder auf ein paar neue Lieder gestoßen, die mir gut gefallen. Zwei Debüts und ein Lied, das fast so alt ist wie ich, das ich aber bislang nicht kannte. 

Die Liste ist wieder etwas folklastig, das hat auch damit zu tun, dass ich in diesem Bereich ein paar Leuten folge, die gerne auf andere Künstler hinweisen. (Für mehr Indie-/Punkinput muss ich wohl wieder auf Konzerte warten; da muss ich die Sachen live sehen.) Genremäßig bin ich ja relativ wahllos, mag aber immer den Do-it-Yourself-Geist, schätze eine gute Skizze mehr als ein mittelmäßiges Bild und kann Technik und Kunstfertigkeit nur ertragen, wenn sie mehr ist als bloße Leistungsschau.


Renée Reed, Neboj

Renée Reed kommt aus Louisiana und aus einer Familie, die eng mit der Cajun-Musiktradition verbunden war. In ein paar Tagen erscheint ihr Debut-Album Out loud. Die Musik hat auch ein paar Indie-Anklänge, insbesondere beim Gesang, gefällt mir sehr gut. Für den Titel des Liedes finde ich nur eine tschechische Referenz, neboj, keine Sorge. Das Album gibt es bei Bandcamp zum Runterladen.

Jesse Monk, Dark Café

Jesse Monk ist eine Australierin, die jetzt aber in Berlin lebt. Here, now ist ihr Debut. Sie kommt wohl eher aus der Joni-Mitchell-Folk-Tradition, mit der ich meistens wenig anfangen kann, hier gefällt es mir aber gut. Tolle Stimme, freue mich darauf, Jesse Monk irgendwann live zu sehen und dann vielleicht nach und nach noch mehr von der Berliner Folkszene mitzubekommen. Die EP gibt es für wenig Geld bei Bandcamp zum Runterladen.

Dusty Springfield, Spooky

Dusty Springfield kannte ich eigentlich nur von "Son of a preacher man" und ein paar späteren Stücken, irgendwann tauchte dann mal dieses extrem stylishe Soulstückchen von 1970 in meiner Playlist auf. Ist vor Jahren wohl schon für Filmmusik und Bierwerbung verwendet worden, so dass es wahrscheinlich den meisten bekannt ist; für mich eine Neuentdeckung, die gute Laune macht.



 

Samstag, 13. März 2021

Feen, Schmerz und Powidl

Ich grabe ja gerne durch Musikarchive und höre mir alte Sachen an, man darf aber nie vergessen, dass es auch viele neue und vor allem auch viele neue gute Musik gibt. Früher habe ich meine Neuentdeckungen meist auf Konzerten gemacht, das wird leider auf absehbare Zeit nicht mehr funktionieren. Inzwischen stoße ich über Twitter immer wieder mal auf interessante Dinge. So zum Beispiel auf diese hier, neue Musik von Frauen aus drei Ländern:


Magdalena Spinka - Powidl (Powidl ist das österreichische Wort für Pflaumenmus)

Was für ein Lied! Da steckt eine Geschichte, wahrscheinlich ein Roman drin, die man sich selbst bebildern kann, mit Szenen aus alten Lieblingsfilmen, auch wenn die Sprache des Texts neu und überraschend ist. Das erste Mal, dass ich "Mund-Nasen-Schutz" in einem Liedtext höre. Das ist eines dieser Lieder, bei denen einen beim ersten Hören einige Stellen deutlich stören, bei den nächsten Durchgängen sind das aber gerade die Stellen, die man besonders gerne hört.

Auf einer Spotify-Playlist, die die verehrte Josienne Clarke auf Twitter geteilt hat, habe ich die folgenden Lieder entdeckt:

 

Edel Meade - Song for Bridget Cleary

Eine düstere a cappella Folk Ballade, über einen Frauenmord in Irland 1895 (ich muss zugeben, ich hätte dann doch lieber nicht den Hintergrund dazu nachgelesen). Tolle Stimme, Edel Meade ist schon länger (und vielfältig) musikalisch unterwegs, werde ich mal genauer reinhören.

 

Arlo Parks - Hurt

Arlo Parks ist, wie ich festgestellt habe, mit ihrem Album Collapsed in Sunbeams sogar in den deutschen Charts vertreten. Frischer Indiepop, der mir beim Hören Spaß macht.