Wird Zeit, dass hier neben den zarten Indie-Folk-Stückchen auch ein paar der Punkrockkracher des Jahres 2024 kommen. Gut gefallen hat mir dieses Jahr wieder Frank Turner, das Konzert sowieso, aber auch die neue Platte ist mal wieder mehr nach meinem Geschmack. Ein schönes Lied darüber, dass man es nicht allen recht machen kann.
Dienstag, 10. Dezember 2024
Montag, 9. Dezember 2024
10. Am allermeisten
Kein Adventskalender ohne Josienne Clarke!
Das Konzert in Den Haag war sicher ein Höhepunkt meines Musikjahres 2024, die ganze „Paranthesis, I“-LP ist eine meiner diesjährigen Lieblingsplatten.
Sonntag, 8. Dezember 2024
9. Gleichgewicht
Die Berries haben ihr zweites Album herausgebracht, vertrackt und heavy, mit schönen Melodien. Ich bin ja immer noch von der kurzen Live-Erfahrung vor zwei Jahren beeindruckt, man unterschätzt die jungen Frauen auf eigene Gefahr. Vor ein paar Wochen hatte ich einen Ohrwurm, ein kleines Teil einer Folkmelodie. Ich kam nicht dahinter, was für ein Lied das sein könnte, bis mir einfiel, dass es ein ruhigeres Lied der Berries ist. Hier noch einmal in einer akustischen Fassung, große Sympathie für die Bassistin, die stoisch bis 2:20 wartet, bis sie auch einmal mitspielen darf.
Samstag, 7. Dezember 2024
8. Die Offenbarerin
Dieses Lied ist mir über den letztjährigen Musikadventskalender zugeflogen. Ich hatte ein Lied von Lady Nade eingestellt, das ein Gillian Welch-Cover war. Welch kannte ich zwar über verschiedene Ecken, z. B. über den „O Brother where art thou“-Soundtrack, hatte mich aber nie eingehender mit der Musik beschäftigt. Der weise Alex empfahl mir in den Kommentaren, das zu ändern, und legte mir die „Time (The Revelator)“-LP ans Herz. Als ich die anhörte, machte ich eine Erfahrung, die sehr interessant war: Mir wurde auf einmal bewusst, dass dieses Album von vielen Künstlerinnen, die ich gerne höre, als Ausgangspunkt genommen wird. Welch hat hier wohl die Tür für eine neue Art Americana-Folk geöffnet, durch die viele danach gegangen sind. Oder um ein anderes Bild zu nehmen: Ich kannte bis dahin nur die Wellen auf dem See und sah jetzt den Stein, dessen Wurf sie verursacht hat.
Eine sehr glückliche (Wieder-) Entdeckung und Neueinordnung. Ich bin gleich beim ersten Lied Revelator hängen geblieben, für mich ähnlich hypnotisch wie vor vielen Jahren Cortez the Killer von Neil Young. Die Aufnahme war wohl eine Mikrophonprobe, an der Welch und Gitarrist Rawlings aber nichts mehr ändern wollten. Zu recht. (Die aktuelle LP der beiden ist auch sehr schön.)
Freitag, 6. Dezember 2024
7. Der Anschubser
Heute wirklich ein Quell reinster Freude im musikalischen Adventskalender. Vier junge Koreaner haben im Sommer dieses Lied veröffentlicht, das - wenn ich es richtig verstehe - die Arbeit des Push Man beschreibt, also desjenigen Bahnbeamten, der die Fahrgäste in die S- und U-Bahnen schiebt.
Das Lied tauchte bei meinen vorgeschlagenen Videos auf, ich war etwas misstrauisch, aber dann ganz verzaubert. Good clean fun, wie ein Outtake aus A Hard Day's Night, 60 Jahre später.
Donnerstag, 5. Dezember 2024
6. Sonne von links
Durch den Besuch bei schwedischen Freunden habe ich auch wieder ein bisschen mehr schwedisch geübt. Eigentlich sinnlos in einem Land, in dem sowieso jeder nach einem Satz zum Englischen wechselt. Aber ich hatte ein paar Erfolgserlebnisse, als ich auf einmal ein paar Texte verstand, von Liedern, die ich seit dreißig vierzig Jahren (habe gerade nachgerechnet, mein Gott, ich bin alt) gehört habe, ohne etwas zu verstehen.
Und Joakim Thåström hat eine neue Platte. Gebt mir schwedische Melancholie, jederzeit.
Mittwoch, 4. Dezember 2024
5. Alles
Das Lied hatten wir schon mal vor zwei Jahren, es bleibt aber irgendwie auf der Playlist. Inzwischen gibt es die Version, in der ich das Lied zum ersten Mal live gehört habe, auch als Aufnahme, als akustische Ballade mit Barpiano. Damals hörte ich fasziniert bei der unplugged session zu, konnte ich mir nicht so recht vorstellen, was für einen Stil denn die Band haben würde. Später beim Konzert musste ich feststellen, dass die Bandaid Brigade Punk-Kasperle sind, die eine heimliche Liebe zu gräßlichem 80er Jahre Stadionrock haben. Tolle Musik, trotzdem oder vielleicht gerade deswegen.
Dienstag, 3. Dezember 2024
4. Fingerhut
Dieses Jahr brachte auch ein neues Album von Haley Heynderickx. Ein Stück folkiger als die wunderbare „I need to start a garden“-LP, aber lässt immer noch mein Herz vor Freude hüpfen.
Ein Pärchen hüpft durch Bergwiesen, Haley sitzt an einem Baum und schnitzt an einem Holzstück. Schönes Video, schönes Lied, tolle Musikerin.
Der Fingerhut heißt auf englisch also Fuchshandschuh. Warum auch nicht?
Montag, 2. Dezember 2024
3. Wir tanzen
Wir kommen in diesem Jahr an. Von der Hochzeitskapelle, die nicht allzuweit meiner früheren Heimat her kommt, habe ich zuerst auf Social Media gehört, und zwar von einem Menschen aus Oklahoma, der diese Musik sehr gelobt hat. Neugerig wie ich bin habe ich reingehört, nachgeforscht und mich gewundert, warum ich davon nur über Umwege erfahren habe.
Das Konzept, Indie-Lieder in Blaskapellenbesetzung zu spielen, ist jetzt keines das immer oder auch nur in den meisten Fällen aufgehen würde. Hier funktioniert das aber sehr gut, man möchte tatsächlich mittanzen. Das Original ist von Pavement von 1995, merkwürdigerweise ist das Cover gar nicht so weit vom Original entfernt.
Sonntag, 1. Dezember 2024
2. Bleiben
Das Lied ist zwar von 2023, passt aber auch noch gut in dieses Jahr, weil ich im Mai Bongeziwe Mabandla live sehen konnte. Berlin hat seine Vorteile...
Auf Mabandla bin ich ja vor ein paar Jahren gestoßen. Hat ein bisschen gedauert, die Mischung aus Xhosa-Gesang, Indiepop und afrikanischen Einflüssen ist ja dann zuerst doch ungewöhnlich. Wenn man sich reingehört hat, macht es aber sehr viel Spaß.
Das Konzert war auch sehr schön, gute Stimmung, absolut sympathischer Künstler und Hopsen zu einer Art 80er Afro-Indie-Sound. Jederzeit wieder.