"In the absence of intimidation, creativity will flourish"
G.Ginn

Samstag, 17. Mai 2014

Part Animal Part Machine

Henry Rollins schon wieder!

(Aber beinahe hätte es einen Monat ohne ihn gegeben auf SILT, das geht nicht, nein, nein)

1987 veröffentlichte er seine erste LP der Nach-Black Flag-Ära; musikalisch allerdings sehr nahe am bisherigen Wirken. M., mit dem ich mich mal über das Titellied unterhielt, stellte mir die Frage, warum denn Rollins mit der Zeile beginne "Looking at the bottom, what do I see? I see the bottom staring back at me." Warum denn Rollins auf Hintern starre und die zurück guckten? Ich habe das immer als Nietzsche-Paraphrase verstanden: Wenn du in den Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein (in der englischen Nietzsche-Übersetzung wird hier aber eigentlich immer "Abyss" für Abgrund genommen, vielleicht wollte uns Henry Rollins doch etwas über Hintern erzählen?....). Im Refrain singt er dann: You have to be part animal, part machine, du musst halb Tier halb Maschine sein. Dass das keine Aufforderung sein soll, sondern eine Zustandsbeschreibung ergibt sich für mich aus dem Rest des Textes, der dann "I won't take, I won't break" weitergeht.

Also, die Welt verlangt von uns, halb Maschine, halb Tier zu sein, Henry Rollins widersagt und da tut er Recht daran. Ich habe Rollins etwa 1987 live gesehen und erinnere mich eigentlich nur daran, dass er furchtbar geschwitzt hat, obwohl er (tätowierungspräsentationsmäßig günstig) relativ wenig anhatte. Vorband war Gore aus den Niederlanden, die furchterregenden Instrumentalsound brachten; die ersten Reihen schüttelten ihre Haare dazu. Keine Begrüßung, keine Kommunikation. Maschinen, gute Musik, aber scary..

Danach kam Rollins, der ja seinen Ruf als tough guy hatte, tätowiert und bösartig. Fragte erstmal, ob es allen gut ginge, ob alle eine gute Zeit hätten. Das machte das restliche Konzert sehr angenehm; nichts für Maschinen, nichts für Tiere.....

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