Ich lese ja eigentlich seit einem Jahr die verschiedenen britischen Blätter und bin einiges gewohnt. Im UK herrscht jetzt gerade Wahlkampf und Theresa May hat eine Rede gehalten, in der sie "Brüssel" beschuldigt, den britischen Wahlkampf zu beeinflussen, um die britische Position in den Brexit-Verhandlungen zu schwächen (man muss gar nicht versuchen, irgendeinen Sinn darin zu finden, am ehesten trifft es vielleicht dieses Stückchen hier). Gestern ging es mir zum ersten Mal so, dass ich die Kommentierungen in der rechten (= Mainstream) britischen Presse dazu nicht lesen konnte, weil mir wirklich körperlich schlecht davon wurde.
Ich habe keine Ahnung, wie es geschehen konnte, dass dieses wundervolle pragmatische Volk dem nahezu vollständigen kollektiven Wahnsinn verfiel. Ich weiß, welche Ängste die EU-Ausländer im UK gerade ausstehen müssen, ich wünsche niemand eine solche Situation, in der man nicht weiß, ob man in zwei Jahren noch erwünscht ist und unter welchen Bedingungen man bleiben kann. Die Verhandlungen haben noch nicht einmal angefangen und wir haben schon die ersten Kriegsdrohungen auf Zeitungstiteln. Das wird alles nicht schön.
Ergänzt: Eine gute Zusammenfassung des Stands der Dinge im UK findet man wie immer bei Robert Rotifer.
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