"You're the reflection of the moon in the water..."
( nettes Kompliment)
"You're the reflection of the moon in the water...
(romantisch...)
... but you're not the moon!"
(Autsch!)
Treffsicher ausgeteilt von Grant Hart, dem früheren Hüsker Dü-Schlagzeuger, auf seiner vorletzten Soloplatte "Hot Wax". Immer noch so klar, einfach und bestimmt wie zu alten Zeiten. Konsequente Fortführung von "Never talking to you again" aus den frühen Achtzigern ("I'd put you down where you belong, I'd show you everywhere you're wrong, but I'm never talking to you again").
Hüsker Dü waren für mich immer eine prägende Band. Ende der 70er hatten sie mit Hochgeschwindigkeitspunk begonnen (die erste Live-LP hieß nicht umsonst "Land speed record"). Ein paar LPs später zeigte sich, dass die Band, die in klassischer Dreier-Konstellation spielte, auch andere musikalische Wurzeln hatte. Ich erinnere mich, dass 1985 ein Freund die "Flip your wig"-LP mitbrachte, auf der sich ein paar Lieder fanden, die durchaus von den Beatles beeinflusst waren (damals fand man das als Punk natürlich unmöglich, die Musik sollte ja stumpf und berechenbar sein. Seufz. Jung war man halt). Hüsker Dü haben dann nach und nach das Feld für den Alternative-Rock bestellt; die Ernte haben dann andere eingefahren. 1988 hat sich die Band aufgelöst, die beiden Hauptsongwriter, Gitarrist Bob Mould und Schlagzeuger Grant Hart vertrugen sich am Schluss nicht mehr richtig, Drogen taten ihr übriges. Allein die Namen - hier die harten Konsonanten und das helle a - dort die weichen Konsonanten, das dunkle o - der beiden würden jeden Lyriker entzücken. Entsprechend unterschiedlich auch das Naturell. Während Bob Mould später zum McCartney-haften gefälligen Songwriting tendierte, hatte Grant Hart einfache unmittelbare Lieder. Das zog sich auch durch die verschiedenen Solo-Projekte (Bob Mould begann teilweise sogar etwas nach Phil Collins zu klingen - in meiner Welt kein Kompliment (für diese Beobachtung hat mir vor zwanzig Jahren mal der Gitarrist der Swoons eine Flasche Bier über den Kopf gekippt).
(Alleine wegen "The Main" wird Grant Hart für mich immer ein ganz Großer bleiben)
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