"In the absence of intimidation, creativity will flourish"
G.Ginn

Dienstag, 15. Juli 2014

80er Jahre Party

Neulich erzählte ein Bekannter, dass er zu einer 80er Jahre-Party im SO 36 ginge. Solche Parties sind eh nix für mich, weil ich die Achtziger dann doch anders in Erinnerung habe; den Hinweis fand ich aber ganz lustig, weil das SO 36 ja früher ein reiner Punkschuppen war. Ich selbst war da erst in diesem Jahrtausend das erste Mal, es gibt aber im Netz ein paar Dokumente, die zeigen, wie die Parties in den Achtzigern dort so waren.
Die Band ist Middle Class Fantasies aus Frankfurt; das war damals eine relativ bekannte Band, auf dem "Soundtrack zum Untergang" einer der wenigen deutschen Punkplatten, die weit verbreitet war, hatten sie mit "Helden" einen kleinen Hit. Musikalisch waren sie verglichen mit den meisten anderen deutschen Bands der Zeit relativ gut (als ich mir das Video angesehen habe, habe ich überrascht festgestellt, dass das damals in Bezug auf die Gitarre für mich wohl ein größerer Einfluss war).Wegen der Musik wird sich das Video trotzdem (außer mir und meinem Bruder) niemand ansehen, interessant ist eher die Interaktion zwischen Band und Publikum (ab etwa Minute 4:30), die ich so auch andernorts erlebt habe.* Bei uns gab's allerdings Bier nur in Flaschen; das machte die Sache gefährlicher. Wenn man sich die Berichte der Band so durchliest, war der Berliner Auftritt aber wohl harmlos verglichen mit dem, was dann später bei Konzerten in Bremen los war.

*Sven Regener hat in Teil drei der Herr Lehmann-Trilogie "Der kleine Bruder" eine Berliner Konzert-Szene beschrieben, die frappant an das Video erinnert.

4 Kommentare:

  1. Wow, die Killerpralinen (Middle Class Fantasies) mit den Schnee-Brüdern hier zu finden ist wirklich eine Reise zurück in die allerallerfrüheste Jugend.
    Und dann noch das SO 36 als erste Berlin-Anlaufstelle. Das macht mich sehr melancholisch an diesem trüben Sonntagmittag.

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    1. Die Frankfurter Szene war recht interessant - ich bin fast ein bisschen neidisch auf Sie, dass Sie die Protagonisten noch mitbekommen haben. Wir waren immer zu weit weg von den interessanten Dingen..

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    2. Dafür haben Sie selbst Punkrock gemacht, während ich immer nur Statistin blieb.
      Aber stimmt schon: die Frankfurter Szene war interessant und die Batschkapp hat es geschafft gute Konzerte zu organisieren (ich schrieb es bereits irgendwann mal, vielleicht auf twitter: Dinosaur Jr. in einer kleinen Halle!)

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    3. Statistin waren Sie sicher nicht, auch wenn Sie vielleucht keine Musik gemacht haben...
      Mir wird nur langsam immer klarer, wie unglaublich provinziell ich meine Jugend verbracht habe. Ich hatte wirklich von nichts Ahnung....

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