Wie im letzten Post beschrieben, schien mir als Musik für den Olivenhain-Spaziergang eigentlich ein Lied von A. Kostis ganz passend, allerdings war Youtube oder die Gema oder sonst wer dagegen. Das Lied heißt, wenn ich der englischen Übersetzung auf der
CD trauen kann, "Du warst barfuß". Der gezeigte Weg wäre für
Barfußlaufen nicht sonderlich geeignet gewesen, aber das Lied hätte aus meiner
Sicht trotzdem ganz gut gepasst. Das Lied wurde schon 1930 aufgenommen,
der Sänger starb 1943. (Auf Youtube habe ich zunächst keine andere Fassung dazu gefunden, aber hier ist es. Man findet dort noch ein anderes schönes Lied von A. Kostis von 1931, das "Ich werde immer dünner" heißt (Übersetzung ohne Gewähr). Bei meinen Nachforschungen zu A. Kostis habe ich
gelesen, dass dieser eigentlich Bezos Kostas hieß und neben seinen
Rembetikaplatten für Columbia und His Master's Voice auch
Hawaiigitarrenplatten aufgenommen hat, mit Steelguitar und allem drum
und dran. Ein Hit war "Pame sti Honolulu", Auf geht's nach Honolulu. Das Lied überrascht nicht nur mit Comedian Harmonists ähnlichem Gesang, sondern auch mit Hawaii-Gitarren und Jodeln. Ja, Jodeln. Das nenne ich mal Cross-Over. Ich muss zugeben, dass das aber auch für mich hart zu ertragen ist.
In der Rembetika-Musik tauchen die Hawaii-Fantasien aber immer wieder mal auf, so z.B. in Ela mikro na figoume von Tsitsanis, über das ich anderswo schon einmal geschrieben habe. In den frühen Neunzigern hatte Elyseos auch in seiner Taverne mehrere furchtbare Cassetten mit einem Lied Hey Capetan, in dem es um Karibikfahrten ging. Die Cassetten wurden aber zuverlässig nach etwa drei Tagen von Tavernagästen gestohlen, so dass man das Lied nicht allzu oft hören konnte oder musste.
Neben dem amerikanischen Rembetika von K. Dousias,
den wir letzthin hatten, noch eine merkwürdige Verschränkung der
Musikstile. Spannend und rätselhaft. Wenn ich mir denke, dass das alles
Informationen sind, die man vor 15 Jahren praktisch nicht erschließen
konnte, wenn man nicht einen Spezialisten kannte, ist das allein schon
ein Grund, für das nervige und beliebige Internet dankbar zu sein.
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