"In the absence of intimidation, creativity will flourish"
G.Ginn

Sonntag, 21. Dezember 2014

Merkwürdige Weihnachtslieder (2)

The Damned, die das Verdienst haben, mit "Damned Damned Damned" 1976 die erste Punk-LP herausgebracht zu haben, waren 1980 eher auf psychedelischen Wegen unterwegs und hatten damit im UK guten Erfolg. Wahrscheinlich kamen sie deshalb auf die Idee, auch einmal eine Weihnachtssingle aufzunehmen. Im UK lässt sich nämlich mit etwas wilderen Weihnachtssingles tatsächlich gutes Geld verdienen. Im November 1980 veröffentlichten The Damned die Single "There ain't no sanity clause", weder Musik noch Text sind aber sonderlich weihnachtlich. Ein nettes Punk-Lied, in dem jedes Bandmitglied in einer Strophe beleidigt wird und in dem es heißt: Dachtest du, ich glaube dieses Märchen von einem runden, fetten Typen, der lautlos Geschenke verteilt?

Ich weiß nicht, ob The Damned sich gewundert haben, warum das Lied nicht in den Charts auftauchte, richtig überraschend war's aber eher nicht. Rätselhaft erscheint aber zunächst der Titel des Liedes: Müsste es nicht "There ain't no Santa Claus" heißen? Der Titel spielt auf eine Szene aus dem Marx-Brothers-Film "A night at the opera" an: Groucho versucht mit Chico einen Vertrag zu schließen, Chico lässt sich jede Klausel vorlesen, findet sie nicht gut. Groucho reißt die entsprechende Passage jeweils aus dem Vertragstext. Am Schluss bleibt nur noch ein kleiner Schnipsel, eine Klausel, die besagt, dass bei fehlender geistiger Gesundheit (Sanity) einer der Vertragsparteien der Vertrag nichtig sei. Chico fragt, was das für eine Klausel sei, Groucho erwidert, das sei die Sanity Clause. Chico lässt sich nicht reinlegen, er weiß Bescheid: "There ain't no sanity clause!" (Die gesamten, sehr amüsanten Vertragsverhandlungen sieht man hier).

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