Am 9.12.1964 hatte John Coltrane Zeit in Rudy Van Gelders Studio reserviert. Das Studio lag in Englewood Cliffs, New Jersey; Van Gelder hatte hier schon seit einigen Jahren mit Jazz-Musikern aufgenommen. John Coltrane und die Mitglieder seiner Band, der Schlagzeuger Elvin Jones, der Pianist McCoy Tyner und der Bassist Jimmy Garrison kamen etwa um 19 Uhr an. Nach vier Stunden hatten sie die vier Stücke aufgenommen, die später auf der LP "A Love Supreme" erscheinen würden.
"A Love Supreme" ist eines der bekanntesten Jazz-Alben. Es besteht nicht aus einer einfachen Abfolge von Liedern, sondern ist als Suite konzipiert. Musikalisch ist das Ganze weit entfernt von einfachen Rhythmen oder Melodien, wenn auch nicht so radikal wie Coltranes spätere reinen Free Jazz-Werke. Das Wunderbare an Coltrane ist allerdings, dass man die Musik genießen und verstehen kann, auch wenn man nicht das Geringste davon versteht, was der (reichlich komplexe) harmonische und rhythmische Hintergrund ist. Einfach macht es einem die Musik nicht; sie öffnet allerdings eine Tür in eine andere musikalische Welt. Nach dem Gongschlag ein tastendes Saxophon, der Bass nimmt die Phrase auf, e-g-e-a, und das Ganze versinkt in einem harmonischen Strudel...
Auf Youtube gibt's leider nicht die Studioaufnahmen, sondern nur die einzige Liveaufführung.
(Ausnahmsweise bin ich hier mal in der Perspektive des reinen Fans, da mir jegliche Kenntnisse fehlen, um etwas Sinnvolles zu der Musik, die ich sehr liebe, zu sagen).
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